Stimmungsbild Nachhaltigkeit: Kostenfaktor oder Wettbewerbsvorteil?

Nachhaltigkeit: Kostenfaktor oder Wettbewerbsvorteil?

Heutzutage ist unbestritten, dass Industrien nachhaltig produzieren müssen. Traditionell wird Nachhaltigkeit als Kostenfaktor wahrgenommen – und das nicht grundlos. Investitionen in umweltfreundliche Technologien und Verfahren sowie in nachhaltige Materialien belasten das Budget.

Ausgaben für Energieeffizienz, Abfallmanagement, Wasserschutz und Luftreinhaltung erhöhen die Betriebskosten. Dazu kommt die Einhaltung von Umweltvorschriften und -standards, die oft umfangreiche Investitionen erfordern, sowie die Dokumentation und die Kommunikation der Massnahmen, zum Beispiel in Umweltberichten.

Kann sich ein Engagement für ein Unternehmen unter diesen Voraussetzungen überhaupt lohnen?

Fünf Vorteile auf einen Blick

Nachhaltigkeit bietet umfassende Möglichkeiten, um echte Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Chancen für Unternehmen reichen von der Erfüllung des Kundenwunsches nach umweltgerechten Produkten über die Verbesserung der Attraktivität als Arbeitgeber bis hin zur Umsetzung der Anforderungen seitens Investoren. Konkret bedeutet das:

1. Kundennachfrage: Kunden sind zunehmend für Nachhaltigkeit sensibilisiert. Eine von Google durchgeführte Umfrage ergab, dass über 80% der Befragten beim Kauf auf nachhaltige Produkte achten​​.

2. Nachhaltige Lieferketten: Auftraggeber erwarten von Zulieferern den Nachweis, dass Produkte nachhaltig und unter fairen Bedingungen hergestellt werden​​.

3. Attraktivität als Arbeitgeber: Nachhaltigkeit erhöht die Verbundenheit der Mitarbeitenden zum Unternehmen und steigert die Motivation​​.

4. Investoreninteresse: Nachhaltige Unternehmen werden von Investoren bevorzugt, da sie als besser gerüstet für die Zukunft gelten​​.

5. Reduktion von Abhängigkeiten: Investitionen in nachhaltige Energieversorgung wie Photovoltaikanlagen können langfristig zu niedrigeren Energiekosten führen​​.

Die Liste zeigt: Nachhaltigkeit lohnt sich mehrfach. Die Integration von nachhaltigen Praktiken in alle Geschäftsprozesse, einschliesslich der Lieferkette und der Produktion, ist nicht nur ein Zeichen von sozialer Verantwortung, sondern auch ein strategischer Schritt zur Minimierung von Umweltauswirkungen und zur Sicherung des langfristigen Erfolgs.

Der entscheidende Faktor: Vergleichbarkeit

Damit sich Nachhaltigkeit lohnen kann und zum Wettbewerbsvorteil wird, braucht es Transparenz und Vergleichbarkeit. Nur wenn eine Industrie über allgemein verbindliche Standards verfügt, können Kunden informiert entscheiden.

Die laufende Diskussion dreht sich um die Kriterien für diesen Standard. Will man zum Beispiel die Nachhaltigkeit eines produzierten Teiles messen, so stellen sich verschiedene Fragen:

  • Zählt der Lieferweg des Endproduktes zur Ökobilanz? Dann spielt es eine Rolle, ob man Teile importiert oder betriebsnah produziert.
  • Rechnen wir die Umweltbelastung durch die Produktion der Rohstoffe mit ein? Wenn ja, lohnt sich eine nachhaltige Beschaffung.
  • Werden Arbeitsbedingungen in einer Zertifizierung berücksichtigt? Wenn sozial verträgliches Wirtschaften belohnt wird, besteht für alle Mitbewerber ein grosser Anreiz, entsprechende Bedingungen zu schaffen.

Parmaco: zweifach engagiert für Vergleichbarkeit

Parmaco ist aktiv an der Erarbeitung neuer Standards beteiligt. Wir sind auf zwei Ebenen engagiert: Im deutschen MIM-Expertenkreis (ein Fachgremium zur Förderung der Entwicklung und Vermarktung des Verfahrens) sowie in der European Powder Metallurgy Association (EPMA).

In diesen Gremien geniesst die Lebenszyklusanalyse höchste Priorität. In unserem Engagement setzen wir uns für transparente und sinnvolle Kriterien ein und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Förderung von Gesellschaft, Umwelt und Industrie.

Bildquelle: Adobe Firefly

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